Energie- & Ressourcenmanagement trifft IT und Finanzen
Prof. Dr. Hans Ulrich Buhl ist wissenschaftlicher Leiter des Kernkompetenzzentrum Finanz- & Informationsmanagement und der Fraunhofer-Projektgruppe Wirtschaftsinformatik des Fraunhofer FIT. Mit beiden Organisationen, deren Standorte in Augsburg und Bayreuth liegen, unterstützt Herr Prof. Buhl in enger Zusammenarbeit mit der TU München Unternehmen im Rahmen einer nachhaltigen und wertorientierten Unternehmenssteuerung auch bei der Verbesserung des betrieblichen Energie- & Ressourcenmanagements. Nach seinem Studium des Wirtschaftsingenieurwesens an der Universität Karlsruhe sowie Industrial Engineering and Operations Research an der University of California in Berkeley, USA, promovierte und habilitierte er mit Arbeiten über Anwendungen der dynamischen Optimierung auf volks- und betriebswirtschaftliche Problemstellungen. 2010 war er maßgeblich am Aufbau des Instituts für Materials Resource Management an der Universität Augsburg beteiligt. Seit dem beschäftigen er und sein Team sich intensiv auch mit dem Thema der Ressourceneffizienz.
Herr Prof. Buhl, wie tragen Sie und Ihre beiden Organisationen zum Thema Ressourceneffizienz bei?
Das Kernkompetenzzentrum Finanz- & Informationsmanagement und die Projektgruppe Wirtschaftsinformatik des Fraunhofer FIT besitzen ausgewiesene Expertise an der Schnittstelle von Finanzmanagement, Informationsmanagement und Wirtschaftsinformatik und können Unternehmen auch im Bereich Energie- und Ressourceneffizienz dabei helfen, Methoden-Know-how auf höchstem wissenschaftlichen Niveau mit einer kunden-, ziel- und lösungsorientierten Arbeitsweise zu verbinden. Beim Thema Ressourceneffizienz beschäftigen wir uns dabei vor allem mit zwei Perspektiven der Wirtschaftsinformatik. Zum einen verbrauchen die heute dringend notwendigen Informationssysteme selbst viele Ressourcen (z.B. Strom und seltene Erden). Zum anderen können durch einen geschickten Einsatz von Informationstechnik Ressourcen eingespart bzw. effizienter eingesetzt werden (z.B. mithilfe von Smart Grids in der Produktion, energetischer Gebäudesanierung, Elektroautos, Nutzung von Flexibilitätspotentialen beim Stromkonsum usw.)
Mit welchen Problemen oder Fragestellungen könnte ich als Kunde oder Ratsuchender zu Ihnen kommen?
Unser Fokus liegt auf Praxis- und Forschungsprojekten zur Entwicklung und ökonomischen Bewertung von innovativen Lösungen im integrierten Finanz- und Informationsmanagement. Wir helfen Unternehmen bei Fragen bzgl.:
- Wertorientierte Unternehmenssteuerung
- Kunden- und Lieferantenbeziehungen
- Geschäftsprozessen
- IT-Portfolios
- Energie und Rohstoffe
Über alle diese Ebenen hinweg helfen wir Unternehmen auch hinsichtlich Fragen der Nachhaltigkeit und Ressourceneffizienz.
Für welche Unternehmen ist das Angebot des Kernkompetenzzentrum Finanz- & Informationsmanagement und der Projektgruppe Wirtschaftsinformatik des Fraunhofer FIT besonders interessant?
Unternehmen aller Größen stehen häufig vor Investitionsentscheidungen im Sinne nachhaltiger Prozessverbesserungen oder Ressourceneinsparungen. Zu diesen Themen besitzen wir langjährige Expertise. Unsere Partner profitieren insbesondere von unseren zahlreichen Projekterfahrungen, sowohl mit mittelständischen Unternehmen (z.B. Gewofag, KGAL, Melos, Radeberger) als auch mit internationalen Konzernen (z.B. BMW, Deutsche Bank, Fujitsu, Hilti, Infineon, Siemens). Darüber hinaus suchen wir häufig auch Anwendungspartner für gemeinsame Forschungsprojekte.
Was sind Ihrer Meinung nach die aktuell (oder zukünftig) wichtigsten Herausforderungen im Bereich Energie- & Ressourceneffizienz für die Zukunft?
In der Zukunft wird es immer bedeutsamer, die Potentiale für Ressourceneffizienz erkennen und quantifizieren zu können. Zu diesem Thema arbeiten wir derzeit beispielweise mit dem Fraunhofer IBP im Bereich der energetischen Gebäudesanierung zusammen. Durch die Ergebnisse der Kooperation sollen Effizienzpotentiale von privaten Haushalten bis hin zu großen öffentlichen sowie gewerblichen Immobilien besser genutzt werden können. Überdies sehen sich Unternehmen Herausforderungen durch schwankende Rohstoff- und Energiepreise, Engpässen bei der Rohstoffverfügbarkeit sowie komplexen und intransparenten Wertschöpfungsnetzen gegenüber. Die Themen Nachhaltigkeit und Energieeffizienz sind ein kritischer Erfolgsfaktor für Produktionsunternehmen aller Größenklassen. Beispiel „Unternehmerisches Energiemanagement“ – In vielen Unternehmen existieren ungenutzte Potentiale, um durch eine nachhaltige und energieeffiziente Produktionsplanung teure Lastspitzen (im Stromverbrauch) zu vermeiden. Eine weitere große Herausforderung ist es, die wachsenden Potentiale von Informationen und Informationstechnologien zielgerichtet für energie- & ressourceneffiziente Prozesse und wertorientierte Investitionsentscheidungen einzusetzen. Es ist eine integrierte Betrachtung von Zahlungs-, Informations-, Energie- und Ressourcen(Material-)flüssen notwendig. Eine singuläre Sicht greift in Zeiten der Globalisierung und Digitalisierung des Wertschöpfungsnetzes zu kurz. Apropos Digitalisierung. Die Digitalisierung und Vernetzung der gesamten Wertschöpfung, sowohl in als auch zwischen Unternehmen, ist ein anhaltender Trend, bei dem der Gedanke der Energie- & Ressourceneffizienz ein wesentlicher Erfolgsfaktor ist. Auch in diesem Bereich führen wir viele Projekte mit Praxispartnern durch.

Prof. Dr. Hans Ulrich Buhl
86159 Augsburg
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