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30 % Energieeinsparung in der Produktion sind machbar!
Green Factory Kolloquium Augsburg stellt Erfolgsbeispiele für die ressourceneffiziente Produktion von morgen vor

51 Kooperationsprojekte, 80 Industriepartner und ein ehrgeiziges Ziel verbanden die Teilnehmer des Green Factory-Forschungsverbundes in den letzten Jahren: 30 % der Lücke in der Energieversorgung in Bayern zu schließen, die durch den Atomausstieg entstehen wird. Die Erkenntnis: Durch eine Steigerung der Energie- und Ressourceneffizienz ist das tatsächlich machbar.

„30 % Energieeinsparung war das Ziel – das haben alle 51 Forschungsprojekte geschafft“, konnten Professor Dr. Gunther Reinhart vom Fraunhofer IGCV in Augsburg, Professor Dr. Rolf Steinhilper von der Fraunhofer Projektgruppe Regenerative Produktion in Bayreuth sowie Professor Dr. Jörg Franke von der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg den rund 130 Teilnehmern des Green Factory Abschlusskolloquiums am 20./21. September in Augsburg stolz verkünden. Dazu wurde in den einzelnen Projekten an vielen Stellschrauben gedreht: Von der Verfahrens- und Fertigungstechnik über Montage und Logistik bis zur Maschinen- und Anlagentechnik wurden nicht nur verschiedenste Produktionsprozesse intensiv unter die Lupe genommen, sondern auch die Gebäudetechnik, die Bauteilreinigung, die Optimierung der Energieeffizienz über den gesamten Produktlebenszyklus hinweg und der Einsatz neuer Werkstoffe in Produkten und Prozessen.

In rund 50 Fachvorträgen konnten sich die Besucher des Kolloquiums über ein breites Spektrum an möglichen Maßnahmen informieren. Der erfolgreichste Weg zur Einsparung lag dabei interessanterweise manchmal auch außerhalb des klassischen Suchfelds der Energieeffizienz. Ein Erfolgsbeispiel hierfür war etwa die Reparatur von Gasturbinenbrennern bei Siemens. Durch den Umstieg auf additive Fertigung war nur noch ein Austausch der Spitze und nicht mehr des gesamten Brenners nötig. Das sparte nicht nur erheblich Energie und CO2 ein, sondern die additive Fertigung ermöglichte auch völlig neue Produkteigenschaften: Brenner gehen kaputt, weil sie zu heiß werden. Durch ein neues Design konnte zusätzlich ein kühlendes Element eingebaut werden. Außerdem dauerte die Reparatur nur noch 4 statt 44 Wochen.
Im Rahmen des Green Factory Verbundes konnten zahlreiche solche Beispielprojekte realisiert und entsprechende Methoden zur Optimierung der Ressourceneffizienz entwickelt werden. In drei Lernfabriken in Bayern in Augsburg, Nürnberg und Bayreuth können Unternehmen in Zukunft die entwickelten Methoden auch selbst erproben und neue, ressourceneffiziente Methoden zunächst in einem Fabriklabor testen. Denn wer will schon gern an seinem eigenen funktionierenden Produktionsprozess experimentieren? Für rund 28 Millionen Euro wird dazu von der Fraunhofer-Einrichtung für Gießerei-, Composite- und Verarbeitungstechnik IGCV bis 2019 in Augsburg ein Neubau im Augsburg Innovationspark errichtet, in dem Unternehmen Industrie 4.0.-Lösungen und Ressourceneffizienztechnologien in einer Lernfabrik „Learning on the job“ trainieren können.
Eine besondere Kompetenz werden in Augsburg außerdem die Prozesse der Bauteilfertigung v.a. in additiver Fertigung sowie das oft vernachlässigte Thema der Bauteilreinigung sein.

 

Das vollständige Programm: Green Factory Kolloqium 2017

  • Mehr Informationen zur Green Factory BAVARIA finden Sie hier
  • Zur Webseite des Kolloquiums geht es hier
Kontakt

 

Eine detaillierte Beschreibung der im Rahmen des Projekts entwickelten Strategien und Methoden zur Steigerung der Ressourceneffizienz finden interessierte Unternehmen in einem Buch veröffentlicht, das unter https://www.bookshop.fraunhofer.de/buch/248470 bestellbar ist.